Eine Einführung in BDSM
BDSM, den Begriff hast Du sicher schon mal gehört. Seit der Erscheinung der Fifty Shades-Reihe und der gleichnamigen Filme sind Bondage und BDSM nicht mehr so tabu wie früher und wir finden, das ist eine gute Nachricht! Vielleicht bist Du insgeheim auch selbst ein wenig neugierig. Dann ist es natürlich nützlich, zuerst einmal zu wissen, was es eigentlich mit sich bringt. Höchste Zeit für eine Einführung in Bondage und BDSM!
Wofür steht der Begriff BDSM?
Zuerst werden wir die Bezeichnung näher erklären. BDSM ist eine Abkürzung für Bondage and Discipline (BD), Dominance and Submission (DS) und Sado-Masochismus (SM). Einige dieser Begriffe werden Dir vielleicht etwas sagen, während andere ein wenig mehr Erklärung benötigen. Im Allgemeinen wird der Begriff BDSM für alles verwendet, was mit sexueller Erregung durch Einschränkung der Freiheit einer Person, durch Verletzen, Fesseln, Bestrafung oder Unterwerfung zu tun hat.
Manche Menschen praktizieren alle diese Komponenten, während andere – von Zeit zu Zeit – nur bei Fesselspielen bleiben. Das ist alles in Ordnung, solange beide Partner damit einverstanden sind. Und auch wenn es mehr als zwei Teilnehmer sind, ist das natürlich völlig in Ordnung!
Viele Menschen praktizieren BDSM zu Hause, aber es wird auch immer üblicher, Bondage-Messen, SM-Treffen und Fetisch-Partys zu besuchen. Obwohl sich diese Kinky-Partys hauptsächlich auf den Anschein von BDSM konzentrieren und weniger auf die tatsächliche Ausübung der Aktivitäten, können sie eine gute Inspirationsquelle sein.
Bondage und Discipline: Was ist das genau?
Bondage im Allgemeinen
Beim Bondage geht es hauptsächlich darum, die Bewegungsfreiheit Deines Partners einzuschränken. Das kann mit einem Satz Handschellen geschehen, aber auch Bondage-Seile werden oft verwendet. Für Anfänger ist ein Satz Handschellen oft ausreichend, für Fortgeschrittene sind Seile besser geeignet.
Bondage-Seile und Augenbinden
Mit Seilen kannst Du für noch weniger Bewegungsfreiheit sorgen, denn Du kannst Bondage-Seile so eng binden, wie Du willst. So bist Du freier in der Bestimmung der Position und der Einschränkungen. Sogar das Aufhängen Deines Partners in der Luft ist möglich! Neben der Einschränkung der Freiheit ist auch der Entzug des Augenlichts ein gängiger Bestandteil von Bondage. Dies kann mit einer Augenbinde oder Augenmaske geschehen, aber auch Bondage-Masken werden hierfür häufig verwendet.
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Discipline im Allgemeinen
Discipline ist, kurz gesagt, die Auferlegung von Regeln und die Anwendung von Strafen, wenn die Regeln gebrochen werden. Manchmal ist dies sehr unschuldig und die Strafe ist eine Einschränkung der Freiheit, aber es kann auch ein Schlag mit der Peitsche oder eine andere selbst auferlegte Strafe sein.
Demütigung zur Erregung
Darüber hinaus kann es auch gut sein, dass Du es erregend findest, ein Halsband zu tragen und demütigende Aufgaben zu erfüllen. Dies ist alles Teil von Bondage und Discipline. Die Spielregeln sind ganz euch überlassen, solange ihr beide damit einverstanden seid und ihr euch gut dabei fühlt.
Dominance und Submission: Was ist das genau?
Dominanz und Unterwerfung (Submission) sind häufig verwendete Begriffe in der BDSM-Welt. Diese Worte sagen etwas über die Rollenverteilung bei BDSM-Spielen aus. Bei der Dominanz geht es um die Führungsrolle, der Dominante, auch ‚Dom‘ genannt, ist der Chef beim Liebesspiel und ist auch derjenige, der (eventuell) Strafen austeilt.
Submission ist der englische Begriff für Unterwerfung. Jemand mit einer unterwürfigen Rolle wird im BDSM oft als „Sub“ bezeichnet. Ein Sub ist derjenige, der z. B. gefesselt ist oder Befehle ausführen muss. Dies kann ein sexueller Akt sein, muss es aber nicht immer sein.
Manche Menschen sehen BDSM als einen Lebensstil und bleiben 24/7 in ihrer Rolle. Wenn Dir das zu weit geht, kannst Du es natürlich auch auf ein kurzes Rollenspiel beschränken. Willst Du nicht immer ein Dom, oder immer ein Sub sein? Das ist auch völlig in Ordnung, in diesem Fall bist Du ein Switch: Du kannst das eine Mal dominant und das nächste Mal unterwürfig sein.
Sado-Masochismus: Was ist das genau?
Sado-Masochismus ist eine Verschmelzung von zwei Wörtern und hat mit dem Erleben von Vergnügen durch das Erfahren oder Zufügen von Schmerzen zu tun. Beim Sadismus geht es darum, Lust dabei zu empfinden, andere zu verletzen. Beim Masochismus geht es darum, sexuelle Erregung durch das Erleiden von Schmerzen zu erfahren. Dieser Teil des BDSM ist für viele Menschen am extremsten.
Menschen, die SM praktizieren, setzen oft auch Bondage, Discipline und meist auch Dominanz und Unterwerfung ein. Umgekehrt ist dies jedoch nicht immer der Fall. SM kann durch die Produktion von Endorphinen dafür sorgen, dass Du Sex viel intensiver erlebst. Es gibt viele Möglichkeiten, SM zu praktizieren. Die offensichtlichste Art ist das Schlagen mit einer Peitsche oder einem Paddel, aber es gibt noch viele andere Möglichkeiten.
Es ist auch sehr „aufregend“, mit Körperklemmen zu experimentieren, wie z.B. Nippelklemmen, und mit Spielzeug zum Dehnen von Körperteilen, wie z.B. einem Butt Plug. Du kannst SM auch mit Spielzeug ausüben, das elektrische Stöße abgibt, oder indem du Kerzenwachs auf die Haut träufelst. Dieses sogenannte Wachsspiel wird nicht mit echten Kerzen durchgeführt, sondern mit speziellen SM-Kerzen, um Verbrennungen zu vermeiden.
Hast Du einen guten Eindruck von BDSM bekommen? Wenn Du Fragen hast, freuen wir uns über einen Kommentar von Dir!
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