Der Post-Sex-Blues: Was ist das genau?
Das Nachspiel, die Zeit nach dem Liebesspiel, wird oft als eine schöne Phase angesehen, in der warme Gefühle der Liebe und Verbundenheit entstehen. Ein Moment, in dem Du einnickst oder über ein schönes gemeinsames Erlebnis nachdenkst. Allerdings hat Sex nicht für jeden ein Happy End. Manche erleben Gefühle von Melancholie, Reizbarkeit, Niedergeschlagenheit oder Traurigkeit. Das wird als Post-Sex-Blues bezeichnet und ist viel häufiger, als man denkt.
Was ist der Post-Sex-Blues?
Post-koitale Dysphorie (PCD) oder der Post-Sex-Blues ist ein mentales Tief, das direkt nach dem Sex auftreten kann. Es kann Gefühle von Angst, Traurigkeit, Scham, Unruhe oder Niedergeschlagenheit hervorrufen, die von Minuten bis zu Stunden nach dem Sex anhalten können. Obwohl die Zeit nach dem Sex oft als etwas Schönes und Positives angesehen wird, ist der Post-Sex-Blues relativ häufig. Untersuchungen haben ergeben, dass sich fast jede Frau nach dem Sex schon einmal schlecht gefühlt hat. Ein großer Teil der Frauen erlebt das sogar regelmäßig. PCD kann auch bei Männern auftreten: Etwa die Hälfte aller Männer hat es schon einmal erlebt.
Post-koitale Dysphorie (PCD) oder der Post-Sex-Blues ist ein mentales Tief, das direkt nach dem Sex auftreten kann.
Wie kommt es zu post-koitaler Dysphorie?
Lange Zeit war unklar, wie genau PCD oder der Post-Sex-Blues entstehen kann. Die genaue Ursache für diesen Blues ist noch unklar. Es scheint jedoch, dass eine Kombination aus körperlichen und psychologischen Faktoren ein negatives Gefühl nach dem Sex verursachen kann. Während und nach dem Sex rauschen eine Menge Hormone durch Deinen Körper. Vor allem, wenn ein Orgasmus stattgefunden hat. Verschiedene Stoffe, darunter auch Endorphine, sorgen dafür, dass Du Dich nach dem Sex glücklich fühlen kannst, aber schon bald wird der Stoff Prolaktin ausgeschüttet. Dieser sogenannte Neurotransmitter kann dazu führen, dass Du Dich schläfrig und sogar niedergeschlagen fühlst.
Wusstest Du, dass… die freigesetzte Substanz Oxytocin dafür sorgt, dass wir uns mit unserem Bettpartner verbunden fühlen? Wenn diese Verbindung nach dem Liebesspiel plötzlich abbricht, kann ein Gefühl der Leere entstehen.
Gleichzeitig können aber auch alle möglichen psychologischen Aspekte eine Rolle spielen. Es gelingt uns nicht immer, unsere Gedanken und Gefühle auf Sex zu konzentrieren. Deshalb können wir das, was wir in unserem täglichen Leben erleben, mitnehmen, wenn wir intim sind. Vor allem, wenn es sich um etwas Schwerwiegendes oder Drastisches handelt. Weil sexueller Kontakt etwas Verletzliches und Intimes ist und die Phase danach zum Nachdenken führen kann, können starke Gefühle, die Du in Dir trägst, beim Nachspiel schneller nach oben kommen.
Niedergeschlagen nach dem Sex? Das kannst Du machen!
Es ist immer schwierig, eine konkrete Lösung für etwas zu finden, dessen Ursache noch unklar ist. Doch der Post-Sex-Blues ist ein normales Phänomen. Also wie kannst Du damit umgehen? In einem solchen Fall kann es sehr hilfreich sein, dies mit Deinem Partner zu besprechen. Für Dich und Deinen Partner ist es wichtig zu wissen, dass dieser Blues nichts mit der Qualität eurer Beziehung oder eures Sexlebens zu tun hat. Darüber zu sprechen, hilft euch, in Verbindung zu bleiben.
„Der Post-Sex-Blues hat nichts mit der Qualität eurer Beziehung oder eures Sexlebens zu tun.“
Finde heraus, was nach dem Sex gut für Dich ist. Welche Art von Aktivität brauchst Du nach dem Sex? Willst Du zusammen sein, oder ziehst Du es vor, Dich zu isolieren? Besprich auch die Möglichkeiten, Intimität auf andere Weise als durch (penetrierenden) Sex zu suchen. Zum Beispiel, indem ihr regelmäßig kuschelt, ein gutes Gespräch führt, lustige Dinge unternehmt oder euch an etwas erfreut, das euch verbindet.
Hast Du Dich nach dem Sex jemals schlecht gefühlt oder unter einem Post-Sex-Blues gelitten?
Antworte oder stelle eine Frage
0 Bemerkungen